Mit 4 Jahren ist mein Papi durch einen Motorradunfall ums Leben gekommen. Ich erinnere mich nur noch an die schwarze Gestalt, die uns die traumatisierende Nachricht überbracht hat. Von diesem unglaublich durchrüttelnden Moment an waren die Tränen stetige Begleiter für mich, denn dadurch, dass ich funktionieren musste und versucht habe sie immer zu unterdrücken, haben sie sich von allein immer wieder ihren Weg gesucht. Noch heute sind sie ein Ventil, das mir erlaubt Stress abzubauen. Nur heute schäme ich mich viel weniger dafür (auch wenn sie sich in den unmöglichsten Momenten zeigen 😊) und kann dankbar dafür sein, so gut mit meinem Gefühl der Trauer verbunden zu sein.   

Das Zweite, was mich geprägt hat, war eher eine Phase als ein Ereignis. Über mehrere Jahre hinweg wurde ich in meiner Klasse am Gymnasium ausgegrenzt. Dieses Nicht-dazu-gehören tat so unglaublich weh, dass ich mich immer mehr in mich selbst zurückgezogen habe. Ich habe immer weniger von mir gezeigt, um ja keine Angriffsfläche für weitere Verletzungen mehr zu erlauben. Ich habe alle Gefühle unterdrückt, denn sonst hätte ich den Schmerz nicht ausgehalten. Anstatt mich damit auseinanderzusetzen, habe ich mich ins Lernen und später ins Arbeiten gestürzt. Durch die Leistung bekam ich Anerkennung und fühlte mich dazugehörig und geliebt. Die Kehrseite dieser Leistungsseite war, dass ich durchwegs am Limit lief und mich mehrmals am Rande eines Burn-outs befand.   

Mein Glück war, dass ich immer wieder in meinem Leben auf Menschen getroffen bin, die an mich glaubten und mein Licht gesehen haben. So hat sich der kleine Funke in mir immer wieder regen können und mir die Kraft gegeben weiterzugehen und neue Wege zu beschreiten. An vielen Weggabelung bin ich nicht nur abgebogen, sondern habe radikale Kursänderungen vorgenommen. Ich habe meinen Job mehrfach gekündigt und mein Leben auf den Kopf gestellt, bis ich endlich gefühlt zu mir gefunden habe.   

Und so, wie ich durch schwere Zeiten von lichtvollen Menschen begleitet wurde, so möchte ich selbst anderen Menschen dabei helfen, ihre eigene Flamme wieder zu spüren und sie immer mehr zum Leben zu erwecken. Und das Spüren geht nur über den Körper, dafür stehe ich von ganzem Herzen ❤ als ausgebildete Körperpsychotherapeutin.